Wir haben gestern eine neue Ausgabe der Deutschen Handwerkszeitung vom 09.08.2019 erhalten. Darin fanden wir den regionalen Beitrag über unseren ehemaligen Lehrling, Herrn Andreas Kirsch, welcher unsere Aufmerksamkeit hervorrief.
Andreas führte bei uns von 2013-2016 seine Ausbildung zum Maurergesellen durch. Diese Ausbildung absolvierte er erfolgreich.
Nach seiner Ausbildung kündigte er bei uns und begann dann, wie im vorhergehenden Beitrag beschrieben, die Meisterschule.
Wir freuen uns sehr über seine positive Entwicklung und sind Stolz, daß wir dafür einen Grundstein legen konnten. Wir wünschen ihm auf diesem Weg weiterhin viel Erfolg.
Allerdings macht uns die damit entstehende Tendenz große Sorgen.
Da, wie wir alle wissen, die Lehrlinge im Handwerk immer weniger werden und in letzter Zeit gegen „Null“ laufen, fragen wir uns ob dies das Ziel der Handwerkskammer sein sollte – Anwerbungen zur Meisterausbildung ?
Parallel mit dem Rückgang der Auszubildenden geht auch sehr viel Wissen verloren. Denn die „Alten“ werden ihr Wissen und Können nicht mehr an ihre „Nachfolger“ weitergeben können. Sie, wenn es mal irgendwann wieder Lehrlingen geben sollte, werden dann irgendwann vor Leistungen ihrer Vorgänger stehen und sich die Frage stellen, wie sie dies überhaupt gemacht haben.
Wer baut und erhält dann unsere Bausubstanz ??
… aber mit den Pyramiden im alten Ägypten geht es uns ja auch nicht anders …
Geschichte wiederholt sich!
Der alte Spruch „du Meister, ich Meister und keiner will die Karre schieben“ rückt immer näher.
Im Fall von Andreas, denken wir aus eigener Erfahrung, wird es schwierig werden seinem Ziel nahe zu kommen – „maximal 10 Leute für zwei Teams“.
Er wird wohl noch sehr lange am Tag arbeiten gehen müssen und dann am Abend mit der deutschen Bürokratie kämpfen, Angebote schreiben und Buchhaltung machen müssen.
Die Frage ist, wie lange er dies körperlich und geistig durchhalten wird?
nach Heinrich Heine:
„Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.“